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Sehen wir uns am Mittwoch bei „Hundeverrückt“? Am 3. August startet das nächste „Hundeverrückt-Event“. Es dauert eine Stunde, ist kostenlos – aber man muss ein bisschen „crazy“ sein. Schaut mal:
https://www.spass-mit-hund.de/2022-08-03-hundverrueckt-sommer/

Nicht nur im Sommer:

Was für Bedürfnisse hat Dein Hund?

Die Verhaltensbiologie sagt: „Bedürfnis“ (englisch „need“) ist etwas, dass erfüllt werden muss, um das Überleben zu sichern. Ein Wunsch (englisch „want“) ist daher kein Bedürfnis. (David McFarland „Dictionary of Animal Behavior“ von 2006).

Ist das nicht ein bisschen hart? Zum Glück haben sich noch weitere Fachleute Gedanken gemacht…

2022 schreiben Suzanne Hetts und Daniel Estep: Körperliche Gesundheit hängt von der Befriedigung körperlicher Bedürfnisse ab.

Körperliche Bedürfnisse sind Dinge wie Futter, Wasser, Schutz gegen das Wetter und so. Sie verwenden den Begriff „Gesundheit“ und meinen damit nicht nur das „nackte Überleben“, sondern „die Abwesenheit von Krankheit“.
Sie betonen, dass es außerdem „mentale Bedürfnisse“ gibt. Auch diese müssen bedient werden, wenn ein Tier sich wohlfühlen soll. Für Säugetiere sind folgende Kategorien wichtig:

  • Eine stabile und sichere Umgebung
  • Anregungen in der Umgebung
  • Immer wieder etwas Neues und auch mal etwas Unvorhergesehenes
  • Die Möglichkeit, Erfolg zu haben
  • Kontakte zu Sozialpartnern.

Körperliche Bedürfnisse und mentale Bedürfnisse

… aber was sind Verhaltensbedürfnisse?

T.B. Poole erklärt 1992:

Tiere haben das Bedürfnis, bestimmte Verhaltensweisen auszuführen, obwohl diese nicht unmittelbar zum Überleben notwendig sind.

Mit diesen Verhaltensweisen wollen sie ihre mentalen Bedürfnisse bedienen. Am besten täglich. Deswegen machen sie folgendes:

  • Dafür sorgen, dass ihre Umgebung sicher bleibt (z.B. Erkunden im Territorium, Ausschau halten nach Störungen).
  • Sie suchen aktiv nach Anregungen oder Neuem.
  • Mit all diesen Dingen haben sie hoffentlich den erwünschten Erfolg… .
  • Sie suchen Kontakt zu Freunden und Familie und „unterhalten sich mit ihnen.

Ich weiß nicht, was Ihr darüber denkt…

Uns allen ist ja klar, dass es große Unterschiede gibt. Bei manchen Hunden sind bestimmte Bedürfnisse stärker als bei anderen. So möchten manche sehr viel Kontakt zu Anderen – und anderen ist das nicht so wichtig. Und ja, Ihr habt recht: Es ist natürlich auch altersabhängig.

Übrigens hat jede Tierart bestimmte eigene Bedürfnisse. Hühner möchten Sandbaden. Am liebsten im trockenen, losen Sand. Dieses Bedürfnis ist so stark, dass sie auch auf Drahtböden „sandbaden“ oder im Kot (bei Bodenhaltung). Schweine möchten wühlen – sie machen diese Bewegungen auch auf Beton. Und Zuchtsauen im Stahlstand führen Wühlbewegungen an den Stangen aus.
Kennt Ihr solche Verhalten von Euren Hunden? Verhaltensweisen, die immer wieder auftauchen, auch wenn sie sich nicht „lohnen“?

Bei jagenden Hunden denken wir immer wieder über „Jagdbedürfnisse“ nach. Diese Hunde wollen jagen. Sie machen es auch zu Zeiten und in einer Art und Weise, die uns nicht gefällt. Kann es sein, dass diese störenden Verhalten weniger werden, wenn wir „Jagdbedürfnisse“ gezielt bedienen? Z.B. durch Suchspiele?
Neulich habe ich das Buch „Jagdverhalten“ von Anja Fiedler noch einmal in die Hand genommen. Was für ein schönes inspirierendes, mutmachendes, lehrreiches Buch! Sehr empfehlenswert für Alle, die einen jagenden Hund verstehen und lenken wollen.

Iris Schöberl

Wie viele von Euch wissen, interessiere ich mich für das Thema „Traumatisierte Hunde“. Ich halte Vorträge darüber, schreibe Artikel (und ein Buch), trainiere und berate betroffene Hundemenschen.
Iris Schöberl bietet dazu einen umfangreichen Online-Kurs an: https://www.beratungundtraining.at/kalender/narben-auf-der-seele-traumaarbeit-bei-hunden/
Ich habe die ersten Stunden bereits gehört – und finde den Kurs sehr gut!
In diesem Monat (August) gibt es außerdem die Möglichkeit, Dr. Schöberl live zu hören:
https://tta-nrw.de/symposium-2/
Schaut Euch das Programm des Symposiums an: Es sprechen weitere sehr interessante Redner / Rednerinnen.

Aus Angsthunden werden mutige Hunde

Im Augenblick lerne ich laufend etwas Neues darüber, wie wir Hunden aus der Traumatisierung heraushelfen können. Es ist unglaublich spannend, wie viel neues Wissen es gibt!
Hier kommen zwei Möglichkeiten für euch, darüber zu lernen:

  1. Ich rede in Wien darüber: am 21. /22. August darf ich über Mut-Mach-Training reden.
    Dabei werde ich all meine Erkenntnisse vorstellen (und natürlich die alten bewährten Techniken!) .
    Infos und Anmeldung: https://tiere-helfen-leben.at
  2. Es gibt einen praktischen Mut-Mach-Kurs für alle, die mit ängstlichen Hunden leben:
    https://www.spass-mit-hund.de/2022-08-mutmachspiele/

Bis bald,